Wir wollen im Folgenden verdeutlichen, dass Innovationen nicht nur eine Frage von Methoden, vielleicht der besten Methode ist, sondern Innovationsmanagement innerhalb einer Organisation integriert werden muss. Am anschaulichsten ist es, sich Innovationsmanagement als ein Gebäude mit den verschiedensten Funktionen vorzustellen:
(1) Eine entscheidende Frage ist, wie soll Innovationsmanagement im Unternehmen integriert werden, wie sieht die Innovationsorganisation aus. Sind alle im Unternehmen innovativ? Gibt es Abteilungen für Innovationen, die parallel zum Kerngeschäft operieren, oder wird Innovation in Inkubatoren, Think Tanks oder gar Spin-outs ausgelagert.
(2) Innovationskultur ist ein wichtiges Thema. Arbeiten alle Mitarbeiter ab heute agil, ist New Work die Lösung? Ob ein ein Unternehmen explizit eine Innovationskultur einführen muss, hängt von zwei Faktoren ab: (1) Ist Innovation strategisches Unternehmensziel mit entsprechendem Budget und Zeitrahmen und (2) existieren innerhalb eines Unternehmen Blockaden, die Innovationsmanagement behindern.
(3) Innovationscontrolling scheint ein Widerspruch in sich zu sein, wie passen Kreativität und Controlling zusammen. Innovieren ist aber nicht allein Kreativität, es müssen auch Ergebnisse für das Unternehmen erwirtschaftet werden. Das erfordert ein Innovationscontrolling, das Fortschritte messen kann, aber innovative Projekte nicht durch beispielsweise den Fokus auf Quartalsergebnisse aushebelt.
Innovationsmanagement
integriert das Thema Innovation in das Unternehmen. Neben den eigentlichen Innovationsprojekten und den zugehörigen meist agilen Methoden gehören Rahmenbedingungen, wie die Innovationsstrategie und -kultur. Auch Bereiche wie das Personalwesen müssen zwischen Kerngeschäft und Innovationsinitiativen differenzieren.
Innovationen und Erfindungen gibt es nun seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Als Mainzer Beratungsunternehmen verweisen wir natürlich gerne auf die Erfindung der Druckerpresse von Johannes Gutenberg. Dagegen ist das Konzept Innovationsmanagement als Teil der Unternehmensentwicklung recht jung und erst in the 1980iger Jahren mit der Einführung des Gate-Stage Prozesses von Robert G. Cooper eingeläutet worden.
Die ISO 56002 ist eine
Norm für Innovationsmanagement und - systeme. Sie hilft Innovationsmanagement zu systematisieren und eignet sich für größere Unternehmen, für die Skalierbarkeit und der Aufbau einer Innovations-Pipeline wichtig ist und so prozessual Innovationsmanagement in der Organisation verankern wollen.
Innovationsmanagement ist die ökonomische Antwort auf Globalisierung, Zunahme jederzeit verfügbaren Wissens und die rascheren, technischen Neuheiten, die zu immer schnelleren Veränderungen des Wettbewerbsumfeldes führen. Kreativität lässt sich nicht erzwingen und vor allem radikale Innovationen können nicht vom Band produziert werden. Innovationsmanagement dient dazu den eher zufälligen Erfindungsprozess zu forcieren, schneller in innovative Produkte umzusetzen und damit schneller auf Marktbedingungen zu reagieren oder als Unternehmen die Marktgegebenheiten gar selbst zu beeinflussen.